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Re: WG: [A-DX] Das DRM-Konsortium... / Zukunft des weltweiten Rundfunks


  • Subject: Re: WG: [A-DX] Das DRM-Konsortium... / Zukunft des weltweiten Rundfunks
  • From: Name gelöscht <name.geloescht@xxxxxxxxxxxx>
  • Date: Tue, 21 Aug 2007 19:10:29 +0200


Am 21.08.2007 um 14:01 schrieb Stephan Schaa:

Ich würde mal gerne eine Frage in die Runde stellen, auch an den Erik
Kugland:

Wie sieht es denn in 10 oder 20 Jahren aus im Lang- Mittel- und
Kurzwellenbereich, wenn die digitalen Ansätze nicht erfolgreich sind?

Was sie nicht sein werden, wenn man mich um meine Einschätzung fragt. Viel wird nicht übrig sein, zumindestens nicht in den Ländern, in denen man Lang- und Mittelwelle eigentlich nicht braucht, so wie in Deutschland. Hier dienen die Sendungen doch auch im Wesentlichen nur der Abdeckung der Nachbarländer, um Urlauber, Reisende, LKW-Fahrer etc. zu erreichen. Klar, ich hör mir auf dem Autoradio in Nordjütland auch lieber den DLF auf Langwelle an, als Unverständliches von Danmarks Radio.

Aber auch bei einem Erfolg von DRM wird sich auf Kurzwelle nicht viel tun. Hör Dir doch mal die Kurzwelle an, von etlichen langweiligen, unterfinanzierten Auslandsdiensten hin zu Propagandasenden, gelegentlichen Übertragungen eines Inlandsdienstes hin zu Betbrüdern, von soft missionierenden HCJB und Evangeliumsrundfunksendungen hin zu Hardcore-Biblethumpern wie Brother Stair und Konsorten, die nur das Alte Testament kennen, dazu dann noch in Jülich oder sonstwo angemietete Sendungen von "Clandestines", die der verfeindeten anderen Volksgruppe ihres Landes am liebsten die Kehle durchschneiden würden. Das ist doch ein völlig krankes Sammelsurium an Durchgeknallten. Und das wird mit DRM nicht weniger skurril.

Meine Berürchtung ist (wie es auch schon bei Markus Weidner anklingt), dass diese Bereiche der Radioskala zumindest bei uns in Europa, in Nordamerika
und in Asien tot sein werden.

Deutlich reduziert sicher, tot mit Sicherheit nein.

Und als Folge davon gibt es dann auch keine Hinderungsgründe mehr, Powerline etc. großflächig einzusetzen und einen breitbandigen digitalen Rauschteppich
über die Bänder auszubreiten.

Wenn sich der Bewohner meiner Nachbarwohnung im Mediamarkt Powerline- Gerummel von Devolo zur Vernetzung seiner Wohnung holt, dann hör ich jetzt auch schon heftig Störungen. Das hat mit DRM-Erfolg oder Mißerfolg gar nichts zu kriegen. An eine drohende Breitbandversorgung mit Powerline glaube ich übrigens nicht mehr, aber Heimvernetzung mittels Powerline ist das Damoklesschwert.

Dann haben wir a) gar keine weltweiten Angebote mehr, die sich an uns
richten und b) können wir noch nicht einmal mehr denjenigen zuhören, die
dieses Medium in anderen Erdteilen noch aktiv nutzen.

Das wäre so, ja.

--
Tschüß,
Martin     http://webadresse.geloescht/


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