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[A-DX] neue Stromzaehlergeneration


  • Subject: [A-DX] neue Stromzaehlergeneration
  • From: Herbert Meixner <hmeixner@xxxxxxxxx>
  • Date: Tue, 21 Apr 2009 13:05:31 +0200

Es war, glaube ich, eine neue Generation von Stromzaehlern ein Listen-Thema.
Untenstehend die Antwort der EVN (Energieversorgung Niederoesterreich) auf meine diesbezuegliche Frage, basierend auf einen Artikel erschienen in der Tageszeitung "Kurier":

>""""""""""""""""""""""""""
>"Wiener Kurier"-Print-Ausgabe vom 06.April 2009
>
>Wirtschaft
>"Smart Meter" Ganz schön smart, die neuen Zähler
>
>Mit neuen, digitalen Stromzaehlern kann der
>Verbrauch besser kontrolliert werden. Das soll
>sparen helfen (Von Markus Stingel). In den
>naechsten 10 Jahren sollen EU-weit saemtliche
>Stromverbraucher neue Stromzaehler, sogenannte
>"Smart Meter", bekommen. das wurde im Zuge des
>dritten Liberalisierungspakets zum EU-
>Energiebinnenmarkt Ende Maerz in Bruessel festgeschrieben.[..]
>
>"Dementsprechend verfolgen wir sogar einen noch
>ehrgeizigeren Zeitplan als Bruessel", erlaeutert
>E-Control-Chef Walter Botz. In fuenf bis sieben
>Jahren sollen die neuen Stromzaehler
>flaechendeckend in Oesterreich installiert sein.
>""""""""""""""""""""""""

To: "hmeixner@xxxxxxxxx" <hmeixner@xxxxxxxxx>
Date: Mon, 20 Apr 2009 17:28:57 +0200
Subject: WG: AW: Neue Generation Stromzaehler

Sehr geehrter Hr. Meixner,

Vielen Dank für Ihre Anfrage. Das Thema Smart Metering ist in der Energiewirtschaft bereits vieldiskutiert, teilweise auch sehr kontroversiell. Jedenfalls können wir uns als Energielieferant diesem Thema nicht entziehen und wollen das auch nicht. International ist zu beobachten, daß Smart Metering überall dort zum Einsatz kommt, wo es entsprechende Verordnungen, Vorschriften und Gesetze gibt. Beispiele dazu finden sich in Italien, Schweden, einigen US-amerikanischen Bundesstaaten und interessanterweise auch in Grönland. In praktisch allen Ländern, wo Smart Metering zum Einsatz kommt, gab es vor dem flächendeckenden Einbau eine Phase, in der man die Spezifikationen und Regeln definiert hat. In dieser Phase befindet sich auch Österreich, sowie die europäische Richtliniengebung. Allerdings gibt es hier noch keine Vorschriften und Gesetze, bloß Absichtserklärungen. So verhält es sich auch mit der vom Kurier zitierten Passage im Liberalisierungspaket. Dort steht nämlich der Zusatz: Einführung von Smart Metering, wo möglich und (wirtschaftlich) sinnvoll.

Mit der Spezifikation der Funktionalität des Systems ist sehr stark die finanzielle Komponente verbunden. Mehr Funktion, mehr Kosten lautet die einfache Rechnung einerseits, außerdem sollten die unterschiedlichen Systeme der Netzbetreiber und System-Lieferanten zumindest datenkompatibel sein. Das ist unseres Erachtens der Hinweis von E-Control Chef Walter Boltz. Jedenfall ist zu erwarten, daß die Systemkosten früher oder später auf die Kunden umgelegt werden, daher wird derzeit sehr genau diskutiert: was ist nötig und was nicht. Und braucht wirklich jeder Energiekunden einen Smart Meter?

Nun zu Ihren beiden konkreten Fragen: wir können Ihnen leider derzeit keine Unterlage zu Smart Meters anbieten, da wir keine Smart Meter in Verwendung haben. Ich bitte Sie diesbezüglich sich an Hersteller wie z.B. Siemens, Echelon, Landis & Gyr etc. zu wenden. Aus oben erwähnten Gründen gibt es auch (noch) keinen österreichischen Standard. Auf diesen wartet allerdings auch die Zählerindustrie bevor mit (Fehl-) Entwicklungen fortgefahren wird.

Innerhalb der EVN ist vorerst keine flächendeckende Einführung geplant, solange wichtige Eckpunkte (siehe oben) unklar sind. Dennoch verfolgen wir die Entwicklungen international und treiben diese auch national über unseren Verband gemeinsam mit der E-Control weiter. Wir werden in diesem Zusammenhang heuer noch ein paar von diesen Smart Meter Geräten beschaffen und in unserem Kompetenzzentrum für Zählerwesen einem ausgedehnten Laborversuch unterziehen. Sobald offene Fragen zu Funktion, Kosten und Datenschutz für Österreich geklärt sind, werden auch wir die nächsten Schritte diesbezüglich setzen.

Ich möchte darauf verweisen, daß nicht das Smart Metering System selbst Einsapreffekte beim Energiekunden erzielt, sondern nur den Verbrauch sehr genau visualisiert, ähnlich einem Tachometer für Geschwindigkeit in einem PKW oder dort bereits verfügbarer Verbrauchsanzeigen. Den Energieverbrauch beeinflussen und reduzieren kann schließlich nur der Kunde selbst.

Sollten noch Fragen Ihrerseits dazu bestehen, kontaktieren Sie mich bitte.

Mit freundlichen Grüßen

EVN AG
Geschäftseinheit
Energiebeschaffung und -vertrieb

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Mit Gruss,
Herbert



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