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Re: [A-DX] GEZ: Hauskatze soll Rundfunkgebuehren zahlen


  • Subject: Re: [A-DX] GEZ: Hauskatze soll Rundfunkgebuehren zahlen
  • From: Ulrich Schnelle <ulrichschnelle@xxxxxxxxxxxx>
  • Date: Fri, 13 Mar 2009 23:16:27 +0100

Hallo Liste,

derartige Artikel erscheinen doch immer mal wieder, um die GEZ
anzugreifen. Und ob sie wahr sind, ist doch auch fraglich.

Zudem sollten wir uns mal klar werden, WER diese Stories veröffentlicht:
Gerne machen das doch RTL und seine Vasallen, oder - wie in diesem Fall die "Berliner Morgenpost", also die Springer-Presse, allesamt erklärte
Gegner des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

Dass die GEZ ein dankbares Objekt für solche lächerlich machenden Stories ist, steht andererseits außer Diskussion. Dass die Arroganz der GEZ (z.B. gegenüber Senioren, die die "Vorschriften" nicht verstehen, und dann sogar mit Pfändung und anderer Unbill bedroht werden) in unerträglich ist, und dass diese Arroganz und Bürokratie durch die
Gesetze und Staatsverträge erst ermöglicht werden, DARÜBER sollten wir
uns aufregen! Aber das steht auf einem völlig anderen Blatt!

Und was erwarten wir von einer Art Behörde, die fast 40 Millionen Teilnehmerkonten verwalten muss? Dass da Fehler vorkommen, ist doch vorprogrammiert!

Die GEZ führt dazu selbst aus:

(Zitat Anfang):

"Wir schreiben wirklich jeden "Nicht-Anmelder" an, den wir finden ...

Gelegentlich kommt es vor, dass wir ein Informationsschreiben an eine Person verschicken, die nicht zur Zahlung der Rundfunkgebühren verpflichtet ist, wie z.B. Molly (der Name wurde geändert), eine nette "Dalmatinerhündin" oder Walburga, eine Heilige, die vor mehreren Jahrhunderten verstorben ist. Dafür gibt es natürlich Gründe.

Einige davon wollen wir hier erklären: Der Gebühreneinzug ist ein Massenverfahren. Nahezu 40 Millionen Teilnehmerkonten werden bei uns geführt, gepflegt und verwaltet. Da können im Einzelfall Fehler passieren, obwohl wir uns bemühen, die Fehlerquote so gering wie möglich zu halten.

Die Ursache für Fehler liegt aber auch bei den im Markt angemieteten Adressen und damit bei den Adressaten selbst. Diese auf dem Adressmarkt verfügbaren Daten gehen zu einem Teil auch auf Preisausschreiben, Kundenadressen, Internet-Gewinnspiele und Online-Dienste zurück. So kommt es vor, dass ein Gewinnspielteilnehmer seine Gewinnchancen erhöhen will, indem er beispielsweise auch den Namen seines Hundes angibt. Oder ein Minderjähriger "verfälscht" bei einem Online-Dienst sein Geburtsdatum, um auch in den Genuss der Shareware oder anderer "Goodies" zu gelangen.

Die Adressanbieter und wir als ihre Kunden müssen davon ausgehen, dass die Daten korrekt sind und es sich z.B. bei "Molly Müller" (Name geändert) um eine Frau und nicht um eine Hundedame handelt."

(Ende des Zitats)

Übrigens nachzulesen unter:

http://www.gez.de/aufgaben/mailing/index_ger.html

Wir sollten uns nicht vor den Karren derjenigen spannen lassen, die
die GEZ benutzen, um das öffentlich-rechtliche System überhaupt in
Zweifel zu ziehen, und die dazu solche Räuberpistolen kolportieren oder gar erfinden (lassen).

Und bei allen Schwächen, die auch hier von Listenteilnehmern angeprangert werden (Parteienproporz, aufgeblähte Verwaltung, etc.) machen es sich Viele, auch hier in der Liste, zu einfach, wenn es heißt: "Die GEZ muss weg!"

Die GEZ und die dafür verantwortliche Gesetzgebung müssen allerdings reformiert und vor allem menschlicher gemacht werden. Besonders der strikte Ausschluss rückwirkender Gebühren-Befreiung, auch bei entsprechendem Nachweis, muss abgeschafft werden. Auch die Ausschnüffelei durch sogenannte "Gebührenbeauftragte" - ich möchte sie mal als Provisionsgeier bezeichnen, ist unerträglich und gehört unterbunden.

Wir kommen aber nicht zu diesem Ziel, wenn wir uns über die GEZ lustig machen und gedankenlos die lancierten Angriffe der Privatmedien nachbeten.

Und ich setze noch eins drauf: Was wollen wir denn überhaupt: Entweder die öffentlich-rechtlichen Medien und das notwendige Übel GEZ - oder die privaten werbefinanzierten Medien, die Geldverbrenner, Verlustabschreiber, Werbungs-Gehirnwäscher... und amerikanische Verhältnisse in Funk und Fernsehen...? Noch weitere "Sensibilisierung" unserer Kinder und Jugendlichen für Markenklamotten und -Artikel, noch mehr Gewaltdarstellungen und Proll-Gegröhle am Nachmittag ?? Noch mehr "die beste Musik der 80er, 90er und von heute" mit dümmlichem Gelaber... ??

Da ziehe ich die öffentlich-rechtlichen Medien aber locker vor, und nehme GEZ, Rundfunkgebühren, Parteienproporz, Verwaltungswasserkopf bei den Sendern, usw. als kleinere Übel gerne in Kauf!

Gute Nacht!

73 de Uli








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