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Re: [A-DX] 5.7.2011 19.30 Uhr "Unter Funkern" (RB TV)


  • Subject: Re: [A-DX] 5.7.2011 19.30 Uhr "Unter Funkern" (RB TV)
  • From: Willi Passmann <wpassmann@xxxxxx>
  • Date: Fri, 08 Jul 2011 15:52:08 +0200

Alles richtig, Martin, Deine Einschätzung, auch von 2006, trifft den Nagel auf den Kopf.

Gezeigt wurde eine Normalverteilung, die als Bestandsaufnahme zutreffend sein mag, aber nun wirklich kein Marketinginstrument darstellt. Der Erklärungsbedarf ist heute ein anderer als vor 50 Jahren, wo ein Weltempfänger noch DIE Brücke zur großen weiten Welt darstellte und Funker per se als innovative Vordenker galten.

Wer sich heute als Vordenker darstellen will, muss zunächst mal mehr nachdenken.

@Nils: TV-Beitrag auf keinen Fall im Original anschauen, sofortige Schnappatmung ist garantiert! ;-)

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Willi

Am 08.07.2011 15:07, schrieb Name gelöscht:
Am 08.07.2011 um 14:25 schrieb Willi Passmann:

Ganz einfach: Als eine Freizeitbeschäftigung vorrangig technisch interessierter Menschen, die Spaß daran haben, Entfernungen zu überbrücken. Sei es auf Kurzwelle, mit Hilfe von Satelliten (die von Funkamateuren mit entwickelt wurden), mittels EME Verbindungen oder durch digitale Betriebsarten, die ebenfalls durch Funkamateure entwickelt wurden.
Willi, genau da sehe ich das Problem. Natürlich stimmt all das, was Du sagst, aber diese Technik-Freaks stellen nicht einmal 5% der Funkamateure. Nur weil WSPR von einem Physik-Nobelpreisträger entwickelt wurde, der als Hobby den Amateurfunk hat, bedeutet das nicht, daß alle solche technischen Koryphäen wären. Die Mehrzahl ist weder übermäßig technisch versiert, die haben doch schon Mühe, den fertig gekauften Icom zu bedienen oder mit der Lesebrille die x-fache Tastenbelegung des 70cm-Yaesu-Handfunkgeräts zu meistern.

Der gezeigte OM entsprach durchaus der Normalverteilung. Allein in einer Funkbude hockend, CQ und andere unverständliche Kürzel rufend und an der Morsetaste spielend. Das ist ja auch das Bild, das die Außenwelt von diesen verschrobenen Funkamateuren hat, wie ich finde auch nicht ganz zu Unrecht.



Ich schrieb Ähnliches bereits vor fünf Jahren:

Am 11.04.2006 um 20:01 schrieb Thomas M. Rösner:

Die "Morsetaste" bei den Notfunkern ist ja nicht Standard, sondern
(zumindest was man von den OEs hoert) hauptsächlich PacTOR
2-WAY und Mailboxen. Ob man das Folklore nennen kann, weiss
ich nicht, meine aber nicht.
Du predigst den Bekehrten. Sag mal jemand, der sich nicht auskennt, daß Du Funkamateur bist. "Ach so, Sie morsen?" ist doch die Standardantwort. Das Bild des Funkamateurs in der Öffentlichkeit hat sich meiner Meinung nach im Lauf der Jahre zum Schlechteren gewandelt.

Als ich vor 30 Jahren meine Lizenz gemacht habe, galten Funkamateure noch als technische Avantgarde. Bei einem Vorstellungsgespräch gab es dafür Bonuspunkte: Kommunikationshobby, technisch interessiert und versiert. Heute? Ich weiß nicht, ob ich bei einer Frage nach Hobbies meine Lizenz angeben würde: Eigenbrötlerischer Sonderling, vermutlich nicht teamfähig, alter Technik verhaftet, Morsetasten, Röhren...

Daß das nicht den Tatsachen entspricht wissen wir hier. Aber das ist eben das Bild, das wir Funkamateure in der Öffentlichkeit abgeben.


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