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Re: [A-DX] Koaxmantelantenne


  • Subject: Re: [A-DX] Koaxmantelantenne
  • From: "Dr. Matthias Zwoch" <zwoch@xxxxxx>
  • Date: Mon, 09 May 2011 16:51:02 +0200

Die Diskussion um die Erdantenne hat mich dazu getrieben spontan die Koaxmantelantenne zu erfinden. Sie ist zur Erdantenne nahezu baugleich, funktioniert aber völlig anders. Sie eignet sich besonders für Portabelempfänger, die von anderen Antennen gern mal übersteuert werden und poppt den Empfang der Portables analog zur Erdantenne merklich auf.

Man nehme in der Basisvariante:

- ca. 25m Koaxkabel (50 oder 75 Ohm, spielt keine Geige), das man aus dem Haus in den Garten führt.

- einen Staberder - der Nobelerder aus Edelstahl mit Ausdrehgriff und darin 4mm Büschelsteckeranschluss von Wolfgang Friese ist bei weichem Boden ebenfalls geeignet und macht auch optisch etwas her. Sonst nimmt man eben einen ausreichend langen Metallstab, gern auch rostig. Siebkettenstäbe von ausrangierten Kartoffelrodern kann ich besonders empfehlen. Die sind unkaputtbar sowie biegbar und die darf man auch mit dem Fäustel eindreschen.

- eine abgestimmte kleine Loopantenne AN200, die selbst selbst nicht allzuviel empfängt, die aber einen halbwegs passablen Resonanzkreis abgibt.

Jetzt verbindet man zuerst den Staberder mit dem Innenanschluss des Koaxkabels, der Mantel bleibt frei und unverbunden. Am anderen Ende verbindet man das Koaxkabel mit der Loop und diese mit dem rx. Man stimmt den rx auf einen Sender ab. Wenn man nun den Erder in die Erde steckt oder drischt (und zwar schon den einen), dann wird man die Lautstärke merklich zunehmen hören, denn unser Koaxmantel hat jetzt mit der Erdung des Innenleiters ein Bezugspotential bekommen und wir haben am Eingang der als Resonanzkreis arbeitenden AN200 ein Signal.

An und für sich ist der Empfang mit dem Koaxmantel bei DXern verrufen und es wird allerlei Aufwand getrieben um zu verhindern, das der Mantel des Speisekabels als Antennenkomponente in Erscheinung tritt. Aber der selektive Vorkreis bügelt den häuslichen Störnebel weg, wenn nicht gerade direkt auf dem zu empfangenden Sender eine Störung liegt. Das zu empfangende Signal wird durch die Resonanz gehoben. Und für einen auf Teleskop- oder Ferritantenne ausgelegten rx ist die Konstruktion passend solange nicht zuviel Antennenspannung erzeugt wird.

Es gibt auch noch Verbesserungsmöglichkeiten:

- wenn der eine Staberder zu mickrig, der Boden zu trocken etc. ist, nimmt man zwei oder drei und verbindet sie miteinander. man bekommt dann eine Art Radialnetz, das Bezugspotential wird verbessert, die Antennenspannung steigt. Man kann das treiben bis der rx übersteuert wird, dann verringert man die Erdung halt wieder.

- selbst eine gewisse Richtwirkung ist rauszuholen. Setzt man z.B. zwei (mickrige) Erder ein und spannt dazwischen einen geraden Draht, so wird dadurch das Bezugspotential dadurch etwas angehoben und es wird damit die Empfangsrichtung bevorzugt, die der Draht nicht empfängt.

Falls das einer kommerziell verwenden möchte, kann man da natürlich auch noch einen UNUN reinschalten, oder ein schaltbares Dämpfungsglied wenn doch mal was übersteuert, einen kleinen Vorverstärker oder ein paar HF-Relais im Garten, mit denen man sich die Komponenten des Radialnetzes schaltbar aussucht. Alles ohne Schaden, wenn es den Empfangsbereich nicht zu sehr dämpft. Bei kommerzieller Nutzung natürlich das Vergießen nicht vergessen... ;-)

73 de Matthias



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