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[A-DX] Re: [A-DX] Empfangsberichte von remote -Perseus-Empfängen?


  • Subject: [A-DX] Re: [A-DX] Empfangsberichte von remote -Perseus-Empfängen?
  • From: "Thomas M. Rösner" <dl8aam@xxxxxx>
  • Date: Mon, 24 Jan 2011 17:01:48 +0100

-------- Original-Nachricht --------
> gekürzte Frage: was folgt künftig auf: 
> log:    ?

Frank,

Logs für Remoteempfänger in Veröffentlichungen sollten vollkommen OK 
sein (um sich nicht mit fremden Federn zu schmücken, sollten sie als 
solche gekennzeichnet werden, ansonsten wäre das etwas unfair im
"Wettbewerb" bzw. die Aussage des Logs könnte falsch verstanden werden). 
Diese fremden Gerätschaften dienen in diesen Fällen ja nur als Werkzeug 
der Forschung "wer ist wann wo wie" aktiv. 
Solche Infos helfen uns ja allen weiter.

Für Empfangsberichte ("Reception report") für QSLs ist sowas in 
Prinzip nicht mehr statthaft, der User ist ja nur noch Hörer, 
der Empfang findet ja nicht mehr beim Hörer selbst statt. 
Empfang und Hören sind ja bekanntlich zwei grundverschiedene Dinge.

BTW, eine ähnlich Unterteilung in Empfang und Hören hat übrigens auch 
kürzlich bereits die deutsche Gerichtsbarkeit bestätigt. 
Der Empfang digitaler Sendungen (des Flugfunks etc.) und 
Dekodierung im PC (auch in Echtzeit) fällt nicht unter das AbHÖRverbot 
des TKG und ist somit legal (Az. VG Köln 1 L 1084/08). 
D.h. eine Dekodierung des digitalen Polizeifunks und Darstellung des 
Inhalts auf dem PC-Monitor ist nach dieser Rechtsauffassung legal. 
Aber umgekehrt wird es nach dieser Auffassung etwas krisseliger: 
Ein "Remote-Receiver" in Göttingen könnte legal den analogen Polizeifunk
vor Ort empfangen, während sich der Hörer am Internet-PC in München 
strafbar machen würde, zumindest was das "Abhörverbot" betrifft.
Wobei gegen die Einspeisung des Livestreams ins Internet möglicherweise
andere Rechtsgründe sprechen könnten:
Verbot der Weitergabe von nicht öffentlich Gesprochenen an Dritte ???
 
"Konventionell" finden aber bei "uns" Rundfunk-DXern beide 
Tätigkeiten in Personalunion noch gemeinsam vor Ort statt 
(DXer im Shack am Empfänger, er empfängt und hört beides gleichzeitig).

Bei einer Auftrennung in zwei Entitäten (Shack aufn Dachboden und 
Empfänger in Australien) kommt das Problem hinzu, 
dass eine QSL nun mal per Definition eine "Empfangsbestätigung"
und keine "Hörbestätigung" ist. 
("This is to confirm your reception ...")
Der Empfang und auch der -erfolg hängt direkt am Empfänger.

Man könnte vielleicht zukünftig Hörberichte einführen, damit der Sender 
weiss das überhaupt noch jemand seinem Programm folgt, 
aber für einen Empfangsbericht und für eine gültige echte QSL reicht das 
nicht mehr aus 
(es sei denn der Remote-Receiver schreibt den RR "Reception Report" ...hi).

Das soll jetzt aber den Hörer oder Medienjunkie nicht den Spass am 
"remoten" und "livesteamen" nehmen - hier im Büro läuft übrigens 
gerade auch HPR 1 aus den USA durch, http://www.hpr.org - mjammihhh ;-)
Aber was QSLs betrifft ist die Sache eindeutig, da habe ich einfach Pech.
Aus einem braunen Kuschelbettbärchen kann nicht so einfach 
- einfach per Umdefinition - ein großer mächtiger Kodiakbär werden,
auch wenn der Bär noch so süß und kuschelig aussehen sollte ;-))

73, Tom

PS: Zu einer vergleichbaren Fragestellung "Gültigkeit einer QSL für das 
DXCC" wurde ganz aktuell in der neusten Ausgabe der CQ-DL gemeldet, dass 
QSLs für QSOs über remote Tranceivers weder für das Land in dem der 
Tranceiver steht, noch für das Land des QSO-führenden Operators gültig sind.

Beispiel: 
OP sitzt in DL am PC und funkt über einen remote KW-Tranceiver in 
Australien mit einem OP in den USA. Der US-Funkamateur kann also die QSL 
weder für Australien noch für DL zählen.

Zero, nada, njente, nix wert ;-)
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