Re: [A-DX] DW bald nicht mehr auf der Kurzwelle

[Tom DF5JL <df5jl@xxxxxx>]

Am 22.01.11 10:17, schrieb Christian Milling:

> Er wird schon linear gemeint haben. Das heisst, es wird kein Programm im klassischen Sinne produziert und ausgestrahlt, sprich "am laufenden Band", 24 Stunden / 7 Tage (wenn ich im Studio einen Beitrag starte kommt dieser (abgesehen vom technischen Delay) auch zeitgleich beim Hörer an), sondern alle Infohäppchen stehen ausschließlich On Demand zur Verfügung. Einher geht dann wohl auch die Abschaltung der Sat-Radio-Programme. Denn, wenn ich keine KW mehr brauche, dann auch nicht die Feeder.

Genau, Christian. Er nannte die "lineare" Radioaussendung in Abgrenzung 
zu den non-linearen Angeboten via Internet. Das wird deutlich, wenn man 
sich die dazugehörige Pressemitteilung der Bundesregierung durchliest 
(http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Pressemitteilungen/BPA/2011/01/2011-01-19-bkm-deutsche-welle.html):

"Tagesaktuelle Informationen werden in vielen Regionen und von vielen 
Bevölkerungsgruppen zunehmend weniger über traditionelle lineare 
Programmformen gewonnen, sondern über Internetformate abgerufen."

In der Zusammenfassung des Kölner Stadtanzeigers ist durch Kürzung die 
Ausdifferenzierung notwendigerweise unter den Tisch gefallen.

Dennoch - es nutzt kein Heulen und Zähneknirschen, kein 
Nichtwahrhabenwollen (...statt linear war analog gemeint... / 
...Beamtensprech..., ...Beraterquatsch...) oder Zorn ("Ein Fass ohne 
Boden, eine Endlagerstätte für abgehalfterte Politruks."): Die 
Rundfunkverbreitung über Kurzwelle, so wie wir sie kennen, schätzen und 
lieben, ist in den Augen der Bundesregierung, die sich für ihr Handeln 
gegenüber dem Souverän zu legitimieren hat, ein Auslaufmodell. Und damit 
steht sie nicht alleine da, wie ein Blick auf unsere Nachbarn zeigt 
(siehe Schweiz, Österreich, Niederlande, Belgien, Tschechien, Schweden, 
Norwegen, Dänemark...).

Hoffen wir, dass dieses Schreckgespenst nicht all zu schnell um die 
Weltenkugel greift.

Tom DF5JL



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