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Re: [A-DX] Oranienburg 177 kHz sendet in DRM


  • Subject: Re: [A-DX] Oranienburg 177 kHz sendet in DRM
  • From: Jürgen Martens <Martens.Eningen@xxxxxxxxxxx>
  • Date: Wed, 16 Mar 2005 10:49:01 +0100

----- Original Message -----
From: Christian Zietz <czietz@xxxxxxx>
To: <liste@xxxxxxx>

> Christof Proft schrieb:
>
> > Wenn sich vergleichsweise preisgünstige RX wie ein Grundig Yacht
Boy 400
> > oder ein Sangean ATS 909 / AKG Target HF3 / HF4, alles Geräte, die
im
> > Analogbetrieb recht gut brauchbar sind, nicht vernünftig für DRM
> > modifizieren lassen, zeigt das doch, daß die Anforderungen an das
HF-Teil
> > erheblich sind.
>

Hallo zusammen,
gestattet, dass ich dazu auch ein paar Anmerkungen mache.

Obige Geräte sind für Analogbetrieb entwickelt worden.
Der ATS 909 kann mit der DRM-Platine ausgerüstet werden und
funktioniert damit ganz ordentlich.
Manche Empfänger, wie der YB 400 oder der HF 150, haben aber im
ZF-Teil spezielle Schaltungszusätze eingebaut, wie Synchrondetektor
oder
Noise Blanker. Dies soll den AM-Empfang verbessern, versaut aber
digitale
Signale. Da sollte das Signal im Empfänger bitteschön unbeeinflusst
durch alle
Stufen durchgeleitet und nicht "verbessert" werden.
Ein anderer Schwachpunkt sind manche PLL-Oszillatoren, besonders bei
Billigempfängern. Da wird in Kauf genommen, dass die Oszillatoren eine
kräftige Rauschglocke produzieren, nur um ein paar Euro zu sparen.
Bei AM fällt den meisten Anwendern das bischen Zusatzgerausche
(auf LMK rauscht's eh) sowieso nicht auf. Also warum Aufwand machen.
Bei DRM wirken sich solche Nachlässigkeiten aber gravierend aus.
"Erheblich" ist der Aufwand, einen Empfänger mit einem sauberen
Oszillator zu konstruieren nicht. Das konnte man schon im letzten
Jahrtausend. Es kostet aber ein wenig mehr als 20 Euro.


> Wenn man andererseits für unter 4 Euro und ohne ein spezielles
> HF-taugliches Layout einen Festfrequenz-DRM-Mischer selberbauen
kann,
> der hier auf 3995kHz (DW Wertachtal) regelmäßig SNRs von über 20dB
> produziert, zeigt das imo, das das Ganze nicht unbeherrschbar ist.
>

Natürlich ist das nicht unbeherrschbar. Wenn aber bei der Entwicklung
eines Empfängers der Kalkulator dauernd zugegen ist und seine
Ratschläge in das Produkt einfliessen, kommt eben nur was billiges
raus.
Dass auch 20 Jahre alte KW-Empfänger problemlos DRM-Signale
verarbeiten können, habe ich erst letzte Woche bei einem Kenwood
R-2000 feststellen können. Es ging ohne die Schaltung abzuändern.

Der Festfrequenz-Mischer eignet sich zwar wunderbar zur Demonstration,
aber viel mehr auch nicht. Prinzipbedingt hat er eine um 3 dB
schlechtere
Rauschzahl, weil er auch die Rauschleistung aus dem Spiegelkanal bei
4019 kHz (3995 + 2x12 kHz) empfängt. Würde dort ein Sender arbeiten,
wäre vollends "Feierabend".
Vorteilhaft ist, dass ein Quarzoszillator ein "sauberes" Signal
erzeugt,
allerdings nur auf einer einzigen Frequenz.
Für weitere Frequenzen wären entweder weitere Quarze oder eine
synthetische Frequenzaufbereitung (PLL) notwendig.
Letztere mit den Reinheitsproblemen wie bei Billig-Digitalradios.
Von nichts kommt nichts...

Viele Grüße

Jürgen Martens

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