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Re: [A-DX] Audio-CDs werden defekt [Dementi]


  • Subject: Re: [A-DX] Audio-CDs werden defekt [Dementi]
  • From: "Kai Ludwig" <KaiLudwig@xxxxxxxxxxx>
  • Date: Thu, 28 Dec 2006 20:00:32 +0100

> Werden alle Punkte sorgsam beachtet, wird aus heutiger Sicht die
> Lebensdauer einer CD von (echten) Experten mit etwa 80 Jahren
> angegeben.
> Laut Ingo Kolasia, Leiter des Deutsche Musikarchivs in Berlin, wird
> dort von jeder in Deutschland erscheinenden CD ein Exemplar in diesem
> Archiv gesammelt. Aktueller Bestand: mehr als 250 000 Silberscheiben.
> "Internationale Musikarchivare gehen zurzeit davon aus, dass eine CD
> etwa 50 Jahre hält."

Das, wovon die "(echten) Experten" da sprechen, sind aber industriell im
Preßwerk hergestellte CDs. Das ist eine ganz andere Technologie als
CD-R, die auf organischen Farbstoffen basieren, von denen es
verschiedene Sorten gibt und fast schon religiöse Ansichten dazu,
welcher am besten hält.

An dem Problem der Haltbarkeit von CD-R ändert sich auch überhaupt
nichts, wenn man keine CD-ROM brennt, sondern eine CD-DA. Das ist dann
zwar dasselbe Format wie bei industriellen Audio-CDs, hoffentlich mit
jedem CD-Player abspielbar (manche Studiogeräte pflegen da rumzuzicken;
ich wäre selber mal deswegen fast geplatzt, hätte es nicht noch die
USB-Festplatte gegeben, von der die Töne ganz schnell ins System kopiert
und in die Cartwall geladen waren; dieser Joker war im übrigen als Lehre
aus einer mal wirklich voll geplatzten Sendung zur Hand), aber eben von
derselben fragwürdigen Haltbarkeit wie jede andere selbstgebrannte
Kompaktscheibe auch.

Kurzum: Um die Haltbarkeit der im Geschäft gekauften CD muß man sich
keine (übermäßigen) Sorgen machen. Um die selbstgebrannten hingegen sehr
wohl.


Zur schon angesprochenen Archivierung auf Festplatten: Dafür spricht
auch die Handhabung. Man bedenke, wie leicht auf eine Festplatte
zugegriffen und wie leicht auch alles von dort auf einen anderen (neuen)
Datenträger kopiert ist, und vergleiche das mit dem Stapel CDs, den man
für dieselbe Datenmenge braucht. Nun schaue man sich noch die heutigen
Preise von Festplatten an, und zwar im Verhältnis zur Speicherkapazität.
Da kann man wohl schon sagen, daß das Konzept "wegbrennen" eigentlich
obsolet ist, jedenfalls wenn man bedenkt, daß es eben nicht
funktioniert, das Zeug dann in den Schrank zu stellen und sich nicht
mehr drum zu kümmern, sofern nicht erwünscht ist, daß es eines schönen
Tages (von dem letztlich keiner weiß, wann er herangerückt ist) dann
wirklich weg ist.


Das Problem irgendwann fehlender Abspielgeräte ist übrigens nicht neu.
Ein Beispiel wäre die alte 2-Zoll-MAZ im Fernsehen. M.W. sind inzwischen
Umschnittaktionen im Gange, um die Archivbestände zu sichern, solange
sich diese Monster von Maschinen noch am Leben halten lassen.


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