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Re: [A-DX] Neuer DRM/DAB-Receiver nun lieferbar!


  • Subject: Re: [A-DX] Neuer DRM/DAB-Receiver nun lieferbar!
  • From: Name gelöscht <name.geloescht@xxxxxxxxxxxx>
  • Date: Sat, 7 Jul 2007 11:03:09 +0200


Am 07.07.2007 um 10:05 schrieb Markus Weidner:

Ich war bei einem Kurztest an Ostern in Langenselbold nicht begeistert. Das Teil war mit der eingebauten Teleskopantenne ähnlich taub wie der Richard Morphium. So gesehen verstehe ich, dass Sangean lieber abwartet, bis ein
besserer Chipsatz verfügbar ist.

Nun gut, der eine glaubt der Aussage, daß ein besserer Chipsatz käme, ich nicht. Das erscheint mir eher die Einsicht zu sein, daß es keinen Markt für solch Gelumps gibt. Für Entwicklungsländer zu teuer, und in Industrieländern gibt es wesentlich bessere Lösungen, z.B. WLAN- Radios, die Internetstreams im Haus verteilen. Wozu 250 EUR in ein Radio investieren, das vielleicht ein Dutzend DRM-Sender mit teilweise Aussetzern bringt, wenn ich bessere Qualität von mehreren Tausend Sendern zum Preis von 180 EUR haben kann? Das erklär mal einem typischen Blödmarktkunden. (Ich würde mir auch ein WLAN-Radio kaufen und kein DRM-Radio)

Und daß nur irgendwelche sonst noch nicht in auf dem Radiomarkt aufgefallenen Namen wie Himalaja und Morphium Richard auftauchen, während Anbieter von Unterhaltungselektronik wie Panasonic, Sony und Philips sich vornehm zurückhalten und auch Spezialanbieter von Kurzwellengeräten wie Kenwood, Sangean und Yaesu etc. das Feld nicht beackern, sieht mir nach realistischer Markteinschätzung aus.

Klar, es wird immer später und später und später... Aber es hat ja auch bei DAB einige Jahre gedauert, bis anstelle der handgefertigten Prototypen, die wir in den 90er Jahren bei den Pilotprojekten eingesetzt hatten, ernsthafte
und wirklich brauchbare Geräte herauskamen.

Daß jedes in Deutschland verkaufte DAB-Radio bis heute mit etwa 5000 EUR Gebühren bezuschußt wurde ist Dir auch bekannt? Und daß es inzwischen ernstzunehmende Gedanken gibt, diesem Geldverbrennen ein Ende zu bereiten?

Zufriedenstellend ist das nicht, andererseits kann man Firmen auch nicht vorwerfen, dass eine Entwicklung, die völliges Neuland ist, länger dauert
als zunächst gedacht.

Nochmal: du vermutest technische Schwierigkeiten, mag auch durchaus sein, daß es die gibt. Aber es dürften Markteinschätzungen dazu kommen, daß mit digitaler Kurzwelle finanziell kein Blumentopf zu gewinnen ist.


Meine Befürchtung ist allerdings: Bis DRM technisch
gesehen in vielleicht zwei, drei Jahren marktreif ist, ist das Sendersterben auf der Kurzwelle noch weiter gegangen. Ob DRM dann den Auslandsrundfunk
noch retten kann, wage ich zu bezweifeln.

Das hätte es nie gekonnt. Die mangelnde Zuhörerzahl der Auslandsdienste ist meiner Ansicht nach weniger technischen Dingen wi der Empfangsqualität als Tatsachen geschuldet wie der Existenz konkurrierender, attraktiverer Medien, oftmals unsäglich drögen Programminhalten usw.

Radio Pyöngyang möchte ich mir auch in DRM nicht anhören.

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Tschüß,
Martin     http://webadresse.geloescht/


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