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Re: [A-DX] Koaxmantelantenne


  • Subject: Re: [A-DX] Koaxmantelantenne
  • From: "Clemens Paul" <cpaul@xxxxxxx>
  • Date: Sat, 14 May 2011 14:28:04 +0200

----- Original Message ----- From: "Roger" <roger.roger@xxxxxx>
To: <liste@xxxxxxx>
Sent: Saturday, May 14, 2011 12:07 PM
Subject: Re: [A-DX] Koaxmantelantenne

Und was ist denn nun daran "falsch"?    Ist denn eine Beverage auch
gut zum Senden geeignet ?? Oder gibt es dieses "Theorem" nicht ?

Falsch ist die Begründung.
Der Autor meint,weil eine Beverage zum Senden schlecht taugt,
zum Empfang aber schon,würde das Reziprozitätsgesetz
für diese Antenne nicht zutreffen.
Er hat nicht kapiert,daß man auf den unteren KW-,sowie MW-und
LW-Bändern auf Grund des hohen atmosphärischen Rauschpegels
Empfangsantennen mit extrem schlechtem Wirkungsgrad ohne
Nachteile (= Verschlechterung des SNR)
verwenden kann,so lange die gelieferte Antennenspannung noch
über dem Rauschen des Empfängereingangs liegt.
Das ist ja gerade der Witz aller (in Wellenlängen) kleiner Antennen
wie Empfangsloops,Ferritantenn oder auch der Beverage,welche
zwar nicht klein ist,aber ebenfalls einen sehr schlechten Wirkungsgrad
hat.
Auf 500kHz kann man z.B. mit einem Wirkungsgrad von einem
Millionstel (-60dB)
gegenüber einem Fullsize Dipol ohne Nachteile auskommen.
Zum Senden hingegen muß ich auf hohen Wirkungsgrad achten,um mein
Signal möglichst weit über den Stör-und Rauschpegel des Bandes zu
heben.
Hier zählt beinahe jedes dB.

In der Regel haben ja "Funker" völlig andere Ansprüche. Da muss eine
Antenne, gerade im Sendefall, so schmalbandig sein wie möglich -
also absoluter Resonanzfall.

Was "so schmalbandig wie möglich"betrifft:
Das absolute Gegenteil ist der Fall.
Man versucht die Sendeantennen möglichst breitbandig hinzubekommen,
was auf tiefen Frequenzen immer schwieriger wird.
Schmalbandig bedeutet,daß neben der Resonanzfrequenz die Fehlanpassung
rapide ansteigt .Das bedeutet hohes SWR mit allen bekannten
Nachteilen wie Leistungsreduzierung (plus Schutzschaltung im Sender),
Verlusten,Spannungs- und Stromfestigkeitsproblemen
und hoher Aufwand bei Abstimm-Mitteln und Feeder,ständiges Nachstimmen
schon bei kleinen Frequenzwechseln etc.
Bei MW-BC Sendeantennen muß z.B durch geeignete konstruktive Maßnahmen
der Antenne auf eine *Mindest*bandbreite geachtet werden,damit nicht
die Seitenbänder bereits ein höheres SWR sehen und die Schutzschaltung
des Senders daher die Leistung zurückregelt.
Ich kenne einen OM mit einer abstimmbaren Siemens KW-Rahmenantenne für
Sendung und Empfang aus den ca. 70er Jahren (ca. 2,5m Umfang).
Bei einem Test-QSO auf 160m konnte er problemlos die Antenne auf SWR 1
mit einem CW Träger abstimmen. Bei SSB stieg das SWR bereits auf 3 an,
da die Bandbreite der Antenne kleiner als 3kHz war,
und der Sender regelte die Leistung zurück.

Eine schmalbandige Antenne macht durch ihre Vorselektion
eigentlich nur Sinn für einen Empfänger,der nicht sehr
großsignalfest ist und selbst über ungenügende *Vor*selektionsmittel
verfügt.
Hat die Antenne einen schlechten Wirkungsgrad wie z.B. die Beverage,
ist auch bei Breitbandigkeit der Antenne ein schlechter RX nicht so
schnell übersteuert.


73
Clemens
DL4RAJ



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