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Re: [A-DX] Frage zur Miniwhip Aktivantenne


  • Subject: Re: [A-DX] Frage zur Miniwhip Aktivantenne
  • From: "Dr. Matthias Zwoch" <zwoch@xxxxxx>
  • Date: Wed, 14 Mar 2007 21:04:05 +0100

Jürgen Martens schrieb:
Hallo zusammen,

von Bernhard Weiskopf erhielt ich folgende Anregung
zu meiner gestrigen mail:

Den Koppelkondensator zur zweiten Stufe und den Spannungsteiler
2,2 / 10 kOhm könnte man sich sparen, wenn man statt des 2N5109
einen PNP-Transistor nehmen würde. Dessen Basis könnte man direkt
(oder über den 47 Ohm Vorwiderstand) mit der Source des FET
verbinden...
...
Trotzdem habe ich den Koppelkondensator mutig überbrückt und es ergaben sich
danach folgende Spannungen:
An Source des FET 7,1 V und am Emitter des Transistors 5,2 V.
Es floss jetzt also deutlich mehr Strom durch den Transistor.
Insgesamt flossen 15,5 mA vorher und 35 mA nach dem Kurzschluss in die
Schaltung.
Die Variante ohne Koppelkondensator gab es in der NDB-Liste vor der
jetzigen Version auch bereits. Ich schaue in den Bauplan vom 12.08.2004
und sehe Source des FET hängt über 47R ohne Koppel-C direkt am J310. Ich
erinnere mich auch das damals so aufgebaut zu haben. Die MiniWhip lief
ein Weilchen und dann nicht mehr. Darauf war der  2N5109 zu wechseln und
sie lief wieder und der 2N5109 wurde deutlich mehr als handwarm...
Da hatte Roelof bereits die Version mit Koppel-C in Betrieb. Das behob
die Probleme. Rauschärmer war die erste Version sicher nicht. Aber
kurzlebiger.
Roelof beteiligt sich mit der MiniWhip immer am "Alexandertag" von SAQ.
Bei 17,2 kHz geben die 560n vielleicht etwas mehr. Ich habe SAQ auch
schon mit der MiniWhip und 100n Cs gehört, benutze aber für SAQ
ansonsten einen Nachbau der VLF Loop von OM Klaus Bethge, der sehr
bequemen SAQ-Empfang ermöglicht.
Ich kann zwischen der ALA1530 und der Whip umschalten und tue das auch
häufig, einen signifikant höheren Rauschpegel kann ich der MiniWhip
nicht attestieren. Mal ist die ALA besser und mal die Whip (wenn die ALA
in die falsche Richtung zeigt).
  Da beide Stufen als Impedanzwandler arbeiten, ist die
Spannungsverstärkung
der Schaltung negativ. Bei 1 MHz wurden mit 50 Ohm Last gemessen:
-10 dB original und -8,5 dB mit kurzgeschlossenem Koppelkondensator.
Man kann also den Kondensator einsparen.
Entfernen kann man dann auch den Spannungsteiler 2,2 / 10 kOhm.
Die Spannungen an Source und Emitter verringerten sich dadurch geringfügig
um 0,2 bzw. 0,1 V.
Wie schon vermutet, ist der Wert der Koppelkondensatoren wirklich unkritisch.
Nach der Modifikation blieb nur noch der Auskoppelkondensator vom
Emitter des Transistors übrig. Mit 100nF trat erst bei Frequenzen <50 kHz
langsam ein Verstärkungsabfall ein. Erhöhung auf 200nF brachte gerade mal
0,1...0,2 dB Verbesserung.
Das heisst: 100 nF tun es in jedem Fall und die ganze Diskussion über den
"richtigen" Wert wäre nicht nötig gewesen!
(Einen Posten 560 nF-Kondensatoren hat Roelof Bakker zufällig via ebay
erworben und dann eingebaut, wie ich inzwischen erfuhr)

Bei anschließenden praktischen Versuchen kam mir der Gedanke, die
Transistorstufe einzusparen und das Signal gleich an Source des FET
auszukoppeln. Die Signalanzeige am Empfänger blieb unverändert.
Habe, um den Innenwiderstand der FET-Stufe zu verringern, den Source-
Widerstand von 680 auf 220 Ohm verringert. Damit stieg die Signalanzeige
am Lextronix E1 um einen Balken.
Das heisst, man kann diese Antenne auch noch einfacher mit nur einem
FET, 4 Widerständen, einer Drossel und 2 Kondensatoren aufbauen.
Als Antenne habe ich eine Kupferfläche von 5 x 2,5 cm genommen,
als Drossel fanden sich 270 uH in der Bastelkiste.
Die "Miniwhip" funktioniert damit ganz ordentlich.
Das ist dann wieder etwas Ähnliches wie der "Radcom WhipAmp" von G4COL
(RadCom 10/2001) der wohl mit einen Anstoß zu den Experimenten mit der
MiniWhip gegeben hat.
Da es eine elektrische Antenne ist, nimmt sie leider auch eine Menge
häusliche Störungen auf :-(
Sie geht am besten, wenn sie  "über Dach" eingesetzt wird. Bei mir sitzt
sie in einem Dachlüfter. Als Innenantenne taugt sie nicht so sehr. Ich
weiß eigentlich keine Antenne, die den häuslichen Störnebel mag. Der
Trennstreifen zwischen "Antennenfläche" und Verstärker/Impedanzwandler
soll nicht zu klein sein. Aldo Moroni hat die Antenne Empfängerseitig
noch mit einem Ringkernübertrager abgetrennt. Soll weniger
störempfindlich sein. (?)

So weit meine Erkenntnisse.

Viel Spaß beim Nachbau wünscht

Jürgen Martens
Wer die Schaltung verbessert sollte seinen Iterationsschritt
veröffentlichen!

73 de Matthias


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