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Re: [A-DX] Re: Fazit einiger Reisen


  • Subject: Re: [A-DX] Re: Fazit einiger Reisen
  • From: Tom DF5JL <df5jl@xxxxxx>
  • Date: Thu, 19 May 2011 09:08:52 +0200

DW-Empfang während des Urlaubs im Ausland - war die letzten Jahre allenfalls ein netter Seiteneffekt, ist aber primär nicht das strategische Ziel der staatlich alimentierten Rundfunker:

"Für viele Weltregionen ist ein deutlicher Ausbau der Internet- und Mobilangebote notwendig, um die Zielgruppen der DW (Informationssuchende/Info-Seeker) besser erreichen zu können: Menschen im Ausland, die sich für vielfältige Sichtweisen interessieren und in hohem Maße Informationsmedien nutzen. Dazu gehören insbesondere jene, die Einfluss auf die öffentliche Meinung eines Landes haben oder zukünftig haben werden, sowie Menschen, die sich in autoritären Staaten aktiv für Demokratie, Freiheitsrechte und Fortschritt einsetzen und so die Zivilgesellschaft stärken." (Zitat Pressetext DW)

Zwar zähle ich mich als Urlauber auch zu den "Info-Seekern", allerdings gilt wohl bei dem Multimedia-Unternehmen DW der "Rundfunk" nur noch in Ausnahmefällen als "Informationsmedium".

Mir scheint ein Aspekt bislang zu wenig beleuchtet: Wer sich Ende des vergangenen Jahrhunderts einen kleinen Weltempfänger zulegte und über die KW-Bänder drehte, stieß unweigerlich auf die BBC, Radio Moskau, die DW etc. - man könnte angesichts dessen auch von einem quasi "Push-Medium" sprechen. Wer aber heute im Internet surft, stößt auf vieles, aber eher selten auf BBC WS, Radio Moskau oder gar die DW. D. h., wir haben es hier mit ein "Pull-Medium" zu tun: Wenn ich nicht aktiv danach suche, werde ich das Angebot vermutlich nicht finden.

Wir als DXer werden sicher in dem einen oder anderen Fall die DW im Web "suchen". Aber was ist mit den Jüngeren? Studien zeigen, dass sie im Web nur die Medienangebote von starken Marken suchen, d.h. die Angebote a) von ihren Lieblings-TV-Sendungen und -Sendern; b) Angebote wie YouTube etc. (Peer Group!).

Und damit wäre das Lebensende der DW eigentlich schon vorgegeben. Denn sie besitzt weder ein Alleinstellungsmerkmal in der bunten Netzwelt (m. E. auch nicht für jene, die "Einfluss auf die öffentliche Meinung eines Landes haben oder zukünftig haben werden") noch wird sie häufig zitiert bzw. verlinkt. Noch sind Erscheinungsbild und Ansprache ("look and feel") geeignet, neue nennenswerte Usergruppen zu gewinnen.

Ich habe seit Jahren nicht mehr - als Programmhörer - der DW gelauscht und vermisse nichts. In EU ist für mich das DRadio eh die bessere Alternative.

R.I.P., DW. Tom DF5JL



Am 18.05.11 23:24, schrieb Bernhard Weiskopf:
Wer auf Geschäftsreisen in nobleren Hotels in Großstädten wohnt, hat
sicherlich selten Probleme, Nachrichten aus Deutschland verfolgen zu können.

Wer sich das nicht leisten kann oder möchte und Campingurlaub macht oder zum
Beispiel im Wohnmobil durch die USA reist, hat kaum Chancen auf
Informationen aus der Heimat. WLAN auf Campgrounds ist selten, auf
staatlichen Plätzen, z. B. in Nationalparks, habe ich das noch nie gesehen.
Satellit hilft auch nicht, die Campgrounds liegen meistens mitten im Wald.
Selbst in den USA ist die Infrastruktur auf dem Land eher schlecht ausgebaut
und die Internet-Café-Dichte gering.

DW auf KW ging früher immer, zwar nicht rund um die Uhr, aber täglich für
zwei bis vier Stunden und das fast auf der ganzen Erde.

In Europa ist für mich der DLF auf LW nach wie vor oft die erste Wahl.

Bernhard

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