[A-DX] Re: [A-DX] [A-DX] DRM und Störungen auf Kurzwelle

["Klaus Schneider" <info@xxxxxxxxx>]

----- Original Message ----- 
From: "Henri Winzer" <henri.winzer@xxxxxxxxxxxx>
To: <liste@xxxxxxx>
Sent: Saturday, October 09, 2004 2:02 PM
Subject: Re: [A-DX] [A-DX] DRM und Störungen auf Kurzwelle
> Hallo Liste,
> über die Argumente der DRM-Befürworter könnte ich öfter mal schmunzeln,
> wenn die Wirklichkeit nicht so ärgerlich wäre. Gerade habe ich mir mit
> meinem "unordentlichen" NRD-525 die DRM-Signale auf 5990 und 6095 KHz
> angeschaut. Mit dem 2,4 KHz Quarzfilter bekomme ich die DRM-Signale noch
> auf 6088 und 6103 mit S5 bzw. auf 5984 und 5997 mit S5.  Den Bayrischen
> Rundfunk kann man hören, weil er ebenso wie RTL mit S9 +10 db reinkommt.
> Warum fällt es eigentlich so schwer die einfache Tatsache zuzugeben,
> dass ein DRM-Signal - aus der Sicht eines Empfängers - ca. 2 Kanäle
> belegt und den Empfang schwacher Sender erschwert oder unmöglich macht?
> Passt das nicht in das Bild der heilen digitalen Welt? Und was passiert,
> wenn RTL im Dienste seiner Werbekunden mehr Kanalbreite einsetzt?
> Danke für den Hinweis sich ein "ordentliches" Radio anzuschaffen. Was
> darf's denn sein? Der Mayah 2010 kann ja wohl nicht gemeint sein.
>
> Gruss
> Henri
>

Hallo,
mir geht es ähnlich, wenn ich die Argumente der DRM-Kritiker lese.
Formal gilt auf der Kurzwelle ein Kanalraster von 10 kHz pro Zielgebiet (!).
Und ein DRM-Signal hat exakt 10 kHz.
Ein 5 kHz-Raster entsteht in der Praxis, weil sich die KW nun mal nicht an
Zielgebiete hält.
Das wiederum macht ja das DX-Hobby so reizvoll. Aber bei aller Funkromantik
(und ich bin seit 40 Jahren DXer) müssen wir doch sehen, dass sich Technik
weiterentwickelt und dass die Stationen nicht (nur) für eine Handvoll DXer
senden.
Das 60-m-Band war vor 40 Jahren rappelvoll. Da war alles vertreten, von den
Cook Islands über Reunion bis Peru.
Heute ist das "Tropenband" nur noch ein "Tote-Hose-Band".
Und dann kommen hier Forderungen, in den Tropenbändern dürften keine
DRM-Sender senden. Für große Flächenstaaten (Brazilien z.B.) ist DRM eine
kostengünstige Möglichkeit große Gebiete mit einer guten Audioqualität zu
bedienen. Dadurch können sich in Zuklunft auch für Europa neue interessante
DX-Möglichkeiten ergeben.

Tatsächlich belegt ein DRM-Sender 3 analoge Kanäle, wenn man mal von den 5
kHz ausgeht.
Das ist richtig. Aber er macht nicht das ganze Band dicht, wie manche Leute
immer wieder behaupten. Das ist einfach Quatsch, und nur dagegen wehre ich
mich.
Nicht jedes Rauschen, das aus dem Lautsprecher kommt, hat was mit DRM zu
tun.
Ja, ein AM-Sender im 5 kHz Abstand wird massiv gestört, das gilt allerdings
auch umgekehrt (SNR versaut).
Das gilt aber nicht für einen 10 kHz-Abstand, wie er formal auch gilt. Da
kann ich keinerlei Störungen ausmachen. Und das hat nicht nur was mit der
Signalstärke zu tun.
Habe gerade neben Sines (15440) einen schwächeren arabischen Sender auf
15450 gehört, völlig problemlos.
Sowohl mit einem alten Sony, als auch mit einem kleinen alten Yacht Boy gibt
es keine Störungen des BR durch RTL.

Nichtsdestoweniger (komisches Wort) plädiere ich seit Jahren für eine
strikte Trennung von DRM und AM-Sendern, um möglichen Problemen aus dem Weg
zu gehen. Denn umgekehrt ist es ja genau so: Ein AM-Träger auf gleicher
Frequenz bzw. im 5 kHz-Abstand versaut das SNR und wird als Störer
empfunden.

Bis dato hat es nur einen einzigen kurzen Test mit einer Bandbreite von 20
kHz gegeben. Aus meiner Sicht kann man das ruhig mal testen.
Ich möchte allerdings vorher eine Trennung in AM- und DRM-Bereiche.
Wie soll denn nach eurer Meinung die Zukunft der Kurzwelle aussehen?

73, Klaus


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