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Re: [A-DX] DRM Versuche



----- Original Message -----
From: "Name gelöscht" <name.geloescht@xxxxxxxxxxxx>
To: "A-DX" <liste@xxxxxxx>


> Moin Moin,
>
> > Dein "Einspruch" ist aber aus empfängertechnischer Sicht unrichtig.
> > Beim AOR AR-7030 braucht man keine Filterplätze zu "opfern".
>
> Ich bezog mich auf Aussagen des Herstellers. Und der sagt explizit,
> daß bei einem Umbau zwei Filterpositionen geopfert werden müssen:
> http://www.aoruk.com/drm.htm#ar7030_drm
>

Hallo Martin,

danke für den Hinweis auf die Seite. Habe sie mal durchgelesen und
musste schmunzeln über die vielen dort dargelegten angeblichen
DRM-Modifikationsprobleme (speziell für 20 kHz breite Signale).

Von der Theorie her war die damalige Meinung über die notwendige
Mindestbandbreite durchaus logisch. Digitalsignale reagieren üblicher-
weise sehr allergisch auf Spektrumsbeschneidungen. Das haben viele
Funkamateure vor ca. 10 Jahren in Packet Radio beim Übergang vom
1k2 Zweitongerödel auf 9k6 Rauschen leidvoll erfahren müssen.
Neben einer zu engen Bandbreite mussten auch Mehrwegeausbreitung
durch Reflexion und andere vorher unerhebliche Faktoren berücksichtigt
werden.
Standard-"Vorwurf" an den Digibetreiber war oft:
Der Digi kommt bei mir mit S9+20 dB an und ich kann nichts
mitschreiben bzw. der Digi schmeisst mich sofort wieder raus!
Das führte zur Erkenntnis, dass ein starkes Signal nicht gleich-
bedeutend mit guter Decodierbarkeit sein muss.
(Dies als"schlauer Kommentar" ;-)  )

Nun ist DRM anders codiert als übliche Digitalsignale auf >30 MHz.
Die einzelnen Informationsbits finden sich an mehreren Stellen des
Spektrums wieder. Das ist notwendig, da die Ionoshäre selbst einem
Signal von nur 10 kHz Breite einen oft abenteuerlichen Frequenzgang
verpasst.
Dieser Frequenzgang ist oft grösser als der von einem etwas schmäleren
Filter oder (Vor-)Filtern mit unebenem / unschönem Durchlassbereich.

Dieses ist mir und vielen anderen DRM-Empfangsexperimentierern
im Laufe der praktischen Versuche nach dem 31. Dezember 2002
(da konnte man die Merlin-Software kaufen) deutlich geworden.
Jetzt kann man die einzelnen früher gestellten "Forderungen" an einen
DRM-tauglichen Empfänger besser in ihrer Wertigkeit einordnen.
Aufgrund dieser gewonnenen Erkenntnisse lassen sich jetzt viele
vorhandene Empfänger relativ einfach auf DRM erweitern.
Bei anderen ist es problematisch und beim Grossteil der Billigplärrer
vom Discounter geht es so gut wie gar nicht.
Ursache ist da meist das unsaubere Oszillatorsignal der PLL.
Dieses verschlechtert auch den Analogempfang, nebenbei gesagt.
Ein ordentlich aufgebautes (und damit teureres) Analogteil ist also
auch für Digitalsignale von Vorteil.

Der hier vorhandene auf  DRM nachgerüstete AR-7030 hat immer
noch 2 freie Filterplätze. Würde man dort Filter mit ca. 3 und 4 kHz
Bandbreite einsetzen hätte man eine echte DX-Maschine für Analog-
signale und der Möglichkeit des DRM-Empfangs oder von 12 kHz-
DSP-Anwendungen mit einem angehängten PC.

> Wenn Du alter Tüftler einen Weg gefunden hast, das zu umgehen: umso
> besser.
>

Danke für die Blumen ;-)
Den "offiziellen" Weg habe ich gar nicht erst anvisiert, daher brauchte
ich ihn auch nicht zu umgehen :-)
Das Leben kann nämlich auch einfacher sein.


> --
> Tschüß,
> Martin

Viele Grüße nach Wolfsburg

Jürgen

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