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Re: [A-DX] DX183-Tagebuch fertig gestellt


  • Subject: Re: [A-DX] DX183-Tagebuch fertig gestellt
  • From: Willi Passmann <dj6jz@xxxxxxxxxxxxx>
  • Date: Sun, 04 Mar 2007 11:41:01 +0100

Moin,

Andreas Wohlhaupter schrieb:

Ich wünsche mir lediglich einen normalen Umgang mit den Themen DRM und
auch DAB, ohne diese Hörfunksysteme in den Himmel zu loben, aber auch, ohne sie von Grund auf vollkommen zu verdammen.

Bevor wir uns über die falschen Fragestellungen ereifern:
Mir ist kein Beitrag in Erinnerung, weder im Radio Kurier noch in A-DX, in der DRM als Modulationsart verdammt wurde. Auch ich selber habe dies nie getan.

Was zu Recht kritisiert wurde, war
1) die rücksichtslose Frequenzwahl von DRM Nutzern,
2) die Unwilligkeit des Konsortiums, an einer Frequenzplanung mitzuwirken, die berücksichtigt, dass die Bandbreite von DRM größer ist als die von AM Stationen, was zu vermeidbaren Interferenzen führt. 3) das Aufgeben eines journalistischen Grundprinzips durch den Chefredakteur des Radio Kuriers: Der Unabhängigkeit. Ein Schweigegelübde gegenüber dem Konsortium wird als wichtiger angesehen als die Freiheit der Information. So "durften" die Leser nicht erfahren, welche Gründe das Konsortium bewogen haben, eine Trennung von Frequenzbereichen zwischen analogen und digitalen Aussendungen nicht zu befürworten. De facto haben die Kurzwellenhörer keine Lobby im Konsortium, das Konsortium hat eine Lobby in der ADDX, und der Radio Kurier wird mittlerweile von einigen mir bekannten Kurzwellenhörern achselzuckend als DRM-Jubelpostille bezeichnet. Man weiß halt, aus welcher Ecke er kommt, und ist der Ruf erstmal ruiniert... 4) die Methoden der "Interessenvertretung" durch Michael Schmitz / Uwe Bräutigam, wie das Umdeuten eines Beschlusses der Mitgliederversammlung. Und das auch im Nachhinein nicht korrigierte fehlerhafte Protokoll dieser MV.

Was nun die aktuelle Ausgabe des Kuriers betrifft, mag sich ein jeder selber ein Bild machen. Ich habe den Ausführungen von Christoph nichts hinzuzufügen.

Wahrscheinlich wird die sattsam bekannte Leier von Michael Schmitz wiederholt werden, im Kurier hätte jede Meinung Platz, er veröffentlicht ja nur, was an Beiträgen reinkommt.

Ich habe schon vor Jahren bemängelt, dass zwar unterschiedliche Standpunkte veröffentlicht werden, aber dass unter wirklich kritischen Beiträgen nicht die Quelle "Redaktion" zu finden ist. Und eine solche "Redaktionsmeinung" hat bei vielen Lesern nunmal ein anderes Gewicht als sonstige Artikel. Bester Beleg hierfür ist ja der Leserbrief, der die fachliche Kompetenz von Erik in Zweifel zieht.

Doch spätestens seit dem aktuellen Editorial ist die Scheinheiligkeit offenbar. Michael Schmitz zieht im Editorial(!) einen direkten Vergleich zwischen Eriks Artikel und dem von Nils: "provokant kam er daher, Erik Kuglands Standpunkt ... (Schiffhauers) Bestandsaufnahme ... kommt differenzierter daher..."

Dies ist eine klare Wertung: Erik provoziert nur, Nils hingegen ist ernstzunehmen. Dieses Herabwürdigen von Erik ist subtile Meinungsmache! Mir tun die Leser leid, die den Kurier als alleinige Informationsquelle nutzen.

Wobei M. Schmitz sich die folgenden Statements von Nils vielleicht nochmal vergegenwärtigen sollte: "In keinem der dortigen Hotelzimmer (dort = 10 Orte weltweit) ... war DRM Empfang möglich." Und: "Trotz aller Vorteile scheint derzeit niemand DRM zu benötigen."

Richtig.

Jede Abschaltung eines analogen Sendedienstes ist GLEICHZEITIG eine Absage an das digitale Heilsversprechen. Was auch folgerichtig ist, denn diese Abschaltungen passieren nicht, weil die Übertragungsqualität die Hörer verjagt hätte. Im Gegenteil, die wahrscheinlich größere Anzahl der verbliebenen Hörer kann eher mit Fading und leisen Signalen leben als mit fadingbedingten Komplettausfällen.

Keine digitale Betriebsart zaubert die Rahmenbedingungen des Kalten Krieges zurück, welcher seinerzeit die Blüte des internationalen Auslandsrundfunks bedingte.

Und die in der Chefredaktion des Radio Kuriers beheimatete Kommunikationsrestistenz schon gar nicht - das einzige Ergebnis ist die Spaltung der Mitglieder.

Gruß aus Mülheim,
Willi

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