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Re: [A-DX] Re: WELT.de: Das digitale Radio wird zum Millionengrab


  • Subject: Re: [A-DX] Re: WELT.de: Das digitale Radio wird zum Millionengrab
  • From: Wolfgang Thiele <thiele@xxxxxxx>
  • Date: Sat, 27 Jun 2009 14:27:51 +0200

A. Müller schrieb:

Na, die Frage ist doch auch, warum sollte ich mir überhaupt so ein
Gerät kaufen, was soll an DAB und anderen digitalen Betriebsarten
ausser ein paar "Gimmicks" auf dem Display so viel besser sein als
UKW? Noch bis ins vorige Jahr haben auch hier in Sachsen private
Sender mit künstlich "verrauschten UKW-Radio"-Spots versucht, selbst
DAB-Geräte den Hörern schmackhaft zu machen und zu verhökern.

Wenn man das ganze aus der Perspektive der Hörer betrachtet, so kann man sicherlich zu dem Ergebnis kommen: Niemand braucht DAB (bzw. DAB+). UKW ist eine ausgereifte Technologie, im großen und ganzen ist die Hörfunkversorgung in D, AUT und der CH gut: Programme in ausreichender Zahl in guter Audio-Qualität.

Das würde sicher dafür sprechen, UKW dauerhaft beizubehalten. Digitalisierung, nur weil das halt modern ist, wäre Unfug.

Andererseits gibt es ein Zauberwort: digitale Dividende.

Das bedeutet, dass einerseits nach vollzogener Umstellung die flächendeckende Hörfunkversorgung (erheblich) kostengünstiger und energieeffizienter wäre (was die Senderinfrastruktur etc. angeht).

Und andererseits werden die zur Verfügung stehenden Frequenzen besser genutzt, konkret: Die derzeit für den analogen Hörfunk eingesetzten UKW-Frequenzen stehen für eine drahtlose Internetversorgung zur Verfügung.

Voraussetzung ist natürlich, dass die Leistungsfähigkeit von DAB (DAB+) die der analogen UKW erheblich übersteigt und auf gar keinen Fall dahinter zurückfällt. Denn das war das Problem von DAB.

Ich hätte voraussagen können (mich fragt ja nie einer... ;-) ), dass ein Rundfunkstandard, für welchen gilt:

- erheblich weniger Programmauswahl
- Notwendigkeit, teuren rx zu kaufen mit dem man
- in der Wohnung trotz ausgefahrener Teleskopantenne wg. schwacher Sendeleistung (Dank an die Bundeswehr) nichts hört

sich nicht durchsetzen wird.

Wenn DAB (DAB+) dem Hörer einen Mehrwert bieten kann, wie es das -überaus erfolgreiche- DVB-T beim Fernsehen schafft, dann ist auch die Digitalisierung des Hörfunks sinnvoll.

Gruß
Wolfgang
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